Martin Ott ist Landwirt auf Gut Rheinau im Kanton Zürich, dem größten Demeter-Betrieb der Schweiz. Er betreut die 100-köpfige Milchviehherde und hat mit seinem Buch „Kühe verstehen - eine neue Partnerschaft beginnt" (Faro) den Blick geweitet für einen wesensgemäßen Umgang mit Tieren, die individuelle Lebewesen sind, keine Milch- oder Fleischmaschinen. Dabei geht es auf Rheinau und im Buch durchaus pragmatisch zu – aber immer mit Respekt vor dem Tier. Wie erlebt der 57-jährige Biodynamiker die Lebensrhythmen der großen Wiederkäuer, wie gestaltet er sie für seine Herde?
Ott sagt: „Entscheidend für uns hier in Rheinau ist erst einmal die Frage ,Was ist Leben?'." Leben entsteht, wenn Geist und Seele auf Materie treffen. Welche Bedeutung hat dabei der Rhythmus? Er bewirkt, grob gesagt, die Öffnung der Materie für den Geist. Also müssen wir schauen: Welche Bedingungen braucht es, damit Leben in diesem Sinne entstehen kann? Viel Leben, gutes Leben. Für Kühe ist, wie für kaum ein anderes Tier, der Sonnenrhythmus prägend. Der steht ja für Punkt und Umkreis – nichts anderes zeigt sich vom Wiederkäuen bis zum Kuhfladen.
Und die Sonnenkräfte prägen die Ich-Kräfte – genau diese stellt die Kuh für die Pflanzen durch ihren Dünger bereit und lässt zugleich, wenn sie Pflanzennahrung in Milch und Fleisch verwandelt, Menschen daran teilnehmen." Im Grunde ermöglicht die Kuh nach Martin Otts Philosophie dem Menschen die Sesshaftigkeit, weil sie durch Fressen und Verdauen eine Auseinandersetzung mit dem Standort führt. Sie entwickelt so Würde für den Standort und prägt das Leben der Hofindividualität. „Das ist die eigentliche Aufgabe der Kuh – und dies zu erkennen, das ist unsere Aufgabe", betont der Schweizer voller Überzeugung.
Kunst hat viele Gesichter. Eines davon gehört Dominique Rebourgeon. Maler, Bühnenbildner, Schauspieler, Pianist, Organist, Kampfsportler und mehr, dass alles ist er, aber allem voran ist Dominique eine eindrucksvolle Persönlichkeit mit Herzblut und scharfem Verstand.
Fast einen Monat lang hat er am Stück im AmVieh Theater gezeichnet und gemalt.
Wenn man Dominique begegnet fährt man das eigene Tempo automatisch ein paar Gänge runter. Er entschleunigt sein Gegenüber durch seine Ausstrahlung und seinen sympathischen französischen Dialekt.
Zusätzlich strahlt eine unglaubliche Ruhe und Beständigkeit von ihm aus. Im scharfen Kontrast zu seinem Auftritt aber, arbeitet er teilweise in rasender Geschwindigkeit.
Auf diesem Bild seht Ihr mich bei der Einweihung des AmviehTheater im Sommer 2018.
Ich war so bewegt und beeindruckt von diesem großen Kunstwerk. Ich habe dazu vielleicht einige entscheidende und wesentliche Impulse gegeben.
Meine Arbeit besteht darin, in unmöglichen und sehr verfahrenen Situationen, zusammen mit allen Beteiligten, eine stimmige Lösung zu finden. Stimmig muss es sein, sonst bin ich unerbittlich und beharrlich, manchmal über die Grenzen hinaus. „Notwendig, schön und zweckend zum Ganzen“ so will ich meine Haltung gegenüber Projekten, Vorhaben und Aufgaben beschreiben. .
Mein Referenzfeld ist das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne und des Denkens im Schloß Freudenberg in Wiesbaden.
Seit 25 Jahren führe ich zusammen mit meiner Frau Beatrice Dastis Schenk und seit einem Jahr auch mit unserer Tochter Katharina dieses Unternehmen mit 80 MitarbeiterInnen. Das Hexenwasser in Söll begleite ich von Anfang an als „Visionär“